Nach einer ganzen Weile erst sah ich wieder auf und zu Ally. Überrascht bemerkte ich, dass die weißhaarige Frau eingeschlafen war. Ich lächelte liebevoll und stand auf. Ich nahm eine Decke und legte sie über Allys Schultern, da ich sie nicht wecken wollte. Ich selbst streckte mich auf der zusammengeklappten Couch aus und schlief dann auch ein.

Relativ früh am nächsten Morgen wurde ich wach und setzte mich auf. Dabei fiel die Decke von meinen Schultern, auf die ich dann verwundert sah. Sofort zog ich diese wieder über meine Schultern und musste lächeln. Das war bestimmt Rico. Er ist einfach der Beste! Leicht streckte ich mich, aber so, dass die Decke nicht von meinen Schultern rutschen konnte. Ich gähnte herzhaft. Es war einfach noch viel zu früh.

Ich schlief eine Weile ruhig auf dem Sofa, auch wenn es für mich so viel zu schmal war, doch fing mir dann einmal wieder einen Alptraum ein und rollte mich unruhig herum, so dass ich zu Boden krachte und dadurch aufwachte. Autsch...

Erschrocken fuhr ich wieder hoch. Als ich Ricos Stimme hörte, stand ich sofort auf und lief, noch ein wenig verschlafen, zu ihm. Ich fand ihn neben dem Sofa vor und kniete mich dann neben ihm hin: "Rico, alles okay?"

Ich rieb mir den Kopf und sah zu Ally hoch, als sie über mir auftauchte wie ein Engel. Es half mir den Schrecken meines Traumes etwas zu vergessen und so lächelte ich Ally an. Ja, nur ein kleiner Alptraum.

Besorgt musterte ich ihn, während er sich seinen Kopf rieb und mir antwortete. "Wenn ich dir helfen kann, sag bescheid", gab ich dann besorgt zurück, "oder wenn du reden möchtest, bin ich gerne für dich da."

Ich seufzte leise und setzte mich auf. Es ist eigentlich immer das selbe. Ich sehe das Haus meiner Eltern in Flammen stehen. Ich höre meine Familie schreien. Ich laufe hinein. Alles stürzt zusammen. Ich legte meinem Arm um meinen Oberkörper. Mir war kalt, als ich über das Thema sprach.

Ich setzte mich einfach neben ihn, als er sich nach einem Seufzen aufsetzt und zu erzählen begann.
Er legte dann nach der Erzählung seinen Arm um seinen Oberkörper, als sei es ihm kalt. Kurz entsetzt und dann voller Mitgefühl sah ich ihn an. "Oh Rico...",brachte ich heraus, wusste nicht, was ich sagen oder wie ich ihm helfen konnte. Daher legte ich die Arme um ihn und drückte mich leicht an meine große Liebe.

Ich lehnte meinen Kopf an Ally. es tat weh darüber zu sprechen, tat aber gleichzeitig auch irgendwie gut. Es ist nichts neues und ich habe auch schon öfter mit meinem Psychologen darüber gesprochen, aber die Alpträume werden wohl nie völlig aufhören. Ich bin nur froh, dass sich die Jungs nicht wirklich daran erinnern können.

Er lehnte seinen Kopf an mich. Aufmerksam hörte ich zu. "Es ist wirklich gut, dass die Jungs sich kaum erinnern können", stimmte ich zu, "Wenn ich irgendwas für dich tun kann, um dir es irgendwie zu erleichtern, lass es mich wissen und ich werde es tun."

Sie haben manchmal Alpträume, können sich dann aber nicht mehr daran erinnern. Je älter sie werden, desto seltener werden sie. Ich lächelte Ally müde an. Danke, das ist ein großzügiges Angebot, aber du tust schon so viel für uns.

Ich nickte, als er erzählte, dass die Zwillinge manchmal Alpträume davon hatten, diese aber mit steigendem Alter weniger wurden. Etwas überrascht sah ich ihn an, als er meinte, ich würde schon so viel für sie tun. "Ich?", brachte ich überrascht, aber leise hervor, um niemanden zu wecken, "Alles was ich für euch getan hab, ist, euch in Schwierigkeiten zu bringen."

Nein, das tust du nicht. Du hilfst mir mit den Kleinen, du erträgst mich, du bist bereit dich zu verkleiden um das Jugendamt reinzulegen. Du bist einfach... du. Ich lächelte sanft und griff nach Allys Hand.

Etwas überrascht und verlegen senkte ich den Blick und sah auf unsere Hände, als er nach meiner Hand griff. "Du bist einfach der Beste, Rico!", meinte ich dann ehrlich. Ich war so gerührt, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte.

Ach unsinn. Ich lächelte und hob Allys Hand zu meinem Mund, um sie zu küssen. Ich liebe dich.