Ich sah auf die Schuluhr an der Wand. Ich war für heute fertig. Das konnte zwar knapp werden, doch meine Brüder würden heute bei einem Freund übernachten und so musste ich sie nicht abholen. Okay, kein Problem. Ich bin in einer Stunde da. Ich verabschiedete mich mit einem Lächeln von meinen Kollegen und legte auf, ehe ich meine Bücher aufhob und mich auf den Weg nach draußen machte. Angekommen verstaute ich meine Sachen und fuhr gleich los. Mit ein paar Minuten Verspätung, es hatte gestaut, hielt ich vor der Entzugsklinik an.

Die Stunde war schnell vorüber und auf das Methadon war ich nun geschult. Beinahe erleichtert verließ ich das Klinikgebäude und sah Rico dort bereits stehen, denn ich hatte auch etwas Verspätung. "Hallo Rico", grüßte ich ihn, als ich ihn erreicht hatte. Man konnte sehen, dass es mir bereits besser ging, dass ich schon auf sehr gutem Weg war.

Ich stieg gerade aus dem Wagen, als Ally aus dem Gebäude kam. Ohne, dass ich wirklich darüber nachdachte zog ich die junge Frau in eine einarmige Umarmung. Hallo Ally. Ich war vielleicht ein wenig zu froh sie zu sehen, doch beschloss nicht weiter darüber nachzudenken.

Im ersten Moment überraschte mich seine einarmige Umarmung. Aber irgendwie tat diese mir auch wirklich gut. Daher erwiderte ich die Umarmung einfach, schob alle zweifelnden Gedanken auf die Seite. "Danke nochmal. Hättest du dich nicht um mich gekümmert, wäre ich wahrscheinlich viel zu früh als nötig abgekratzt...", meinte ixh ehrlich und schloss einen kurzen Moment die Augen. Seine Nähe tat mir gut.

Denk nicht daran. Hauptsache du bist jetzt wieder clean. Ich ließ sie wieder los und sah lächelnd zu ihr hinab. Wie ist es dir ergangen?

Ich nickte und sah zu ihm hoch. "Nun, das waren die härtesten Wochen meines Lebens. Der kalte Entzug ist der schlimmste. Ich hatte Krampfanfälle bis Halluzinationen", meinte ich ehrlich.

Ich nickte leicht. Um ein Haar hätte ich damals auch an ihrer Stelle gestanden, doch mich hatten meine Brüder noch zurück gerissen. Ich bin froh, dass du das durchgehalten hast. Und jetzt... Ich zog das Bild ihrer Eltern aus meiner Jacke, wobei auch das meiner Familie herausfiel, welches ich aber noch schnell fing und mit drei Fingern hielt, während Allys zwischen den anderen beiden hing. So hielt ich es ihr auch hin. ...jetzt bekommst du das hier wieder zurück.

Ich nickte. Denn ich war ebenfalls froh, dass ich es endlich durchgehalten hatte. Obwohl vermutlich er der wahre Anreiz für das alles war, aber darüber versuchte ich, gar nicht erst nachzudenken.
Als er etwas hervor holte und ihm dabei etwas beinahe herunter fiel, war ich ein wenig verwundert. Erst nach seinen Worten erkannte ich, dass das eine das Bild war, das mir so viel bedeutete. "Vielen Dank, dass du es verwahrt hast", meinte ich dankbar, ehe ich das Bild nach kurzem Betrachten in die Tasche schob.

Kein Problem. Als sie ihr Bild betrachtete, blieb mein Blick auch an dem meinen hängen. Meine Augen wurden traurig, doch ich steckte das Foto rasch wieder weg und lächelte Ally wieder an. Hast du Lust zum Feiern etwas Essen zu gehen? Die Jungs sind über Nacht bei einem Freund.

Ich beobachtete, wie sein Blick an seinem Bild hängen blieb und seine Augen kurz traurig wurden. Er weiß ganz genau, wie ich mich fühle... er versteht mich wirklich! Die Lehrer vor ihm haben das noch nie wirklich versucht... aber er... er ist irgendwie anders! Aber dein Lehrer. Ja. Dann pass auf... Als er mich wieder anlächelte, erwiderte ich dieses Lächeln. "Sehr gerne, das klingt super!", meinte ich erfreut über diesen Vorschlag.

Dann steig ein. Lächelnd hielt ich ihr die Tür auf. Es ist als wäre sie nur eine normale Freundin. Bis zu dem Moment in dem sie wieder zur Schule kommt.

"Sehr gerne, danke", antwortete ich, kurz darauf war ich bereits eingestiegen, "wie ist es euch in der Zwischenzeit ergangen?" Ein bisschen darf ich das hier dich genießen. // Pass auf, bevor es zu spät ist // Vielleicht ist es das bereits... // Du dummes Kind!

Ich setzte mich auf den Fahrersitz und fuhr los. Als wie an einer Ampel standen sah ich lächelnd zu Ally hinüber. Lars und Felix haben ein Fußballturnier gewonnen und du hast nicht besonders viel in der Schule verpasst. Es standen einige Exkursionen und Vorbereitungen auf dem Plan.

Ich sah an der Ampel ebenfalls zu Rico herüber und lächelte. "Super, dann muss ich ihnen ja noch gratulieren!", freute ich micj für sie, "das heißt also, es gibt nicht sooooo viel nachzuholen?"

Darüber würdem sie sich freuen. Ich fuhr wieder an un sah erneut auf die Straße. Nein, und das was du versäumt hast kann ich dir helfen nach zu holen, okay?