Ich bringe die Jungs in die Schule und dann fahre ich dich hin, okay? Ich sah zur Uhr. Ich sollte sie langsam wecken.

"Na klar, das sollte passen", meinte ich dann, "die Jungs sollten erst einmal zur Schule." die beiden hatten es echt gut, Rico an ihrer Seite zu haben. Ich wünschte den dreien das Beste für die Zukunft.

Ich lächelte Ally an und weckte dann meine Brüder, die, zwar murrend aber doch, aus den Betten krochen und sich fertig machten. Ich sah noch einmal nach Lars Fuß, doch dem schien der nicht mehr weh zu tun. Schon bald saß den die Zwillinge am Tisch und redeten Ally zu. "Hast du gut geschlafen?" "Was war das für Zeug Gestern?" "Wohnst du jetzt hier?" "Magst du Rico?" "Magst du Fußball?" "Hast du schon Mal Handball gespielt?" "Katie hat auch goldene Augen, aber deine sind schöner." "Gar nicht wahr Katie hat gelbe Augen wie eine Katze." "Die sind trotzdem nicht so hübsch." Ich lächelte nur und packte den beiden ihr Mittagessen in ihre Schultaschen.

Ich musste kurz lachen. So viele Fragen auf einmal. Als Kind war ich auch mal so neugierig gewesen. "Das sind sehr viele Fragen auf einmal. Ehm, mal sehen. Ich hab gut geschlafen.
Das Zeug gestern ist eigentlich giftig für den Körper, weshalb ich bald eine Weile weg sein werde, um wieder ganz gesund zu werden", setzte ich an, wählte meine Worte sorgsam, weil ich nicht genau wusste, wie weit ich darüber vor den Beiden ausschweifen konnte, "Rico ist wirklich sehr nett und hilft mir, wieder alles in den Griff zu kriegen. Ihr habt einen tollen, großen Bruder. Ich wohne hier nicht so richtig, aber ich werde wieder kommen, wenn ich wieder gesund bin. Fußball hab ich mit meinen Eltern gespielt, als ich kleiner war. Handball ist vielleicht etwas schwierig für mich, hab ich noch nie gespielt. Danke für das Kompliment. Wer ist denn Katie?" Ich hatte die Beiden jetzt schon ins Herz geschlossen.

Die Zwillinge lauschten Ally aufgeregt, als sie auf ihre Fragen antwortete. Dann tuschelten sie kurz miteinander, bevor sie wieder die junge Frau vor ihnen ansahen. "Warum nimmst du das Zeug dann?" "Katie ist in unserer Klasse, die anderen sind alle in sie verknallt." "Dabei ist Maya viel hübscher." "Oder Clarisse." Ich lachte leise und legte Felix meine Hand auf den Kopf. Genug ihr zwei. Wir müssen los. "Jetzt schon?" Ja, ich muss Ally nachher noch wo anders hin bringen.

Ich musste lächeln. Als Rico die Beiden unterbrach, konnte ich nich anders, als ihnen noch durch die Haare zu wuscheln. "Das erkläre ich euch später, wenn ihr ein bisschen älter seid", gab ich lächelnd zurück, "viel Spaß euch und lernt gut, ihr Zwei." Ich musste lächeln. Jedoch konnte ich das Zittern meiner Hand nicht ganz verbergen. Hoffentlich haben sie das nicht gesehen!

Schuhe anziehen. Ab. Die beiden murrten leise, gingen aber ihre Aufgabe erfüllen ich zog unterdessen meine Jacke an und sah zu Ally. Ich komme sobald wieder wie möglich. Pass auf dich auf.

"Ich werde auf mich aufpassen und hier auf dich warten", versprach ich fest und lächelte leicht.

Ich lächelte Ally noch einmal an und scheuchte dann meine Brüder aus der Wohnung, ehe ich sie, wie jeden Morgen, zur Schule fuhr und dann auf schnellstem Wege wieder zurück kam.

Während er weg war, holte ich das Familienfoto woeder heraus, auf dem ich als kleines Kind mit meinen eltern zu sehen war. Darauf strahlte ich förmlich in die Kamera. Meine Eltern lächelten liebevoll. Wie ich sie vermisse... ich hatte so viele Dinge durch die Drogen einfach vergessen. Auch, wie sich ein Zuhause anfühlt... Leise summte ich vor mich hin und sah weiter auf das Foto, es half mir auch, nichts dummes anzustellen. Als Rico zurückkehrte, sah ich auf.

Ich war froh, dass Ally noch wohlauf war, als ich zurück kam und blieb lächelnd in der Tür stehen. Komm, wir müssen los. Ist das ein Bild? Wer wohl darauf ist?

"Ja sicher", erwiderte ich und erhob mich sofort. Dann ging ich auf ihn zu und sah zu ihm auf. "Kannst du das Bild vielleicht für mich verwahren, solangd ich in der Klinik bin? Das wäre lieb, denn es ist alles, was mjr von meinen Eltern geblieben ist", bat ich ihn und streckte ihm das Bild hin.

Ich nahm das Bild an mich und sah darauf. Bist du sicher, dass du es nicht behalten willst?

Ich schüttelte den Kopf. "Ich bin mir sicher. Ich hab Angst, es zu verlieren, wenn ich in der Klinik bin. Dass ich es wieder bekomme, wenn ich den Entzug schaffe, bedeutet mehr Motivation", erwiderte ich ehrlich.

Ich lächelte und faltete das Bild vorsichtig, ehe ich es in die Innentasche meiner Jacke steckte, direkt neben ein anderes, dass bereits dort war. Dann passe ich darauf auf. Es wird nicht verloren gehen. Nicht in dieser Tasche. Ich öffnete wieder die Wohnungstür. Komm. Wir sollten los.